"Kehrt ihn weg, den braunen Dreck!"

Alzey 4.8. 2018 (neu) - Am Samstag fand in Alzey wieder einmal eine Demonstration der berüchtigten regionalen Neonaziszene statt. Diesmal waren gleich drei verschiedene (?) dieser Sekten aufgeschlagen. Damit sollte wohl der Eindruck von etwas mehr Personal bei dieser Firma erweckt werden, als bei den früheren Belästigungen. Es waren 20 bis 25 „Mitarbeiter“ zu verzeichnen, darunter einige -*innen. („Die Rechte“ firmiert auf iher Homepage zwar auch als Partei, aber nicht zuletzt als „Unternehmen“ bzw. als „Kleinunternehmer“ im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Die Nutzer der Seite sind „Kunden und Geschäftspartner“!)

Begrüßung der Demonstrant*innen vorm Bahnhof (Bildauflösung reduziert)

 

Die Gegendemonstrant*innen wurden mit martialischer Orchestermusik beschallt und dann knödelte Heino die ersten Verse vom „Lied der Deutschen“: „Deutschland, Deutschland über alles“. Dann drückte der braune DJ aber die Stopptaste – tönte hinter der ersten Strophe vielleicht gleich wieder das Horst-Wessel-Lied, so wie damals in den Jahren, die Gauland als „Vogelschiss“ verharmlost hatte? Ob die GEMA von dieser „Aufführung“ wusste?

 

Den Nazis immer auf den Fersen bleiben ...

 

Nazigegner*innen vom Bündnis Alzey gegen Rechts und andere hatten wieder mobilisiert und trotz der sengenden Hitze kamen gut 50 Personen zum Bahnhof und protestierten lautstark gegen das braune Grüppchen. Das Beste zuerst: Nach dem Abmarsch der Nazis reinigten Demonstrant*innen mit Wasser und Besen symbolisch den Aufstellungspunkt der Nazis: „Fegt ihn weg, den braunen Dreck!“

 

Kehraus ... (Bildauflösung reduziert)

 

Als Veranstalter begrüßte Ulrich Feuerhelm, Vorsitzender des DGB Alzey-Worms, auch im Namen des Bündnisses die Teilnehmer*innen und hielt die Einführungsrede, die hier nachzulesen ist. Etliche Redebeiträge folgten, in denen ebenfalls auf schwere gesellschaftliche und soziale Probleme und erheblich politische Schieflagen hingewiesen wurde und dringend Abhilfe eingefordert wurde. Durch solche Missstände wird ein gesellschaftliches Klima geschaffen, in dem Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit wie giftige Pilze aus dem Boden schießen. Mittlerweile hat die Bewegung blindwütiger Bürger ihre Partei gefunden, die in die Parlamente gespült wurde und dort versucht, die Demokratie zu unterminieren. Hier dürfte vor allem die eigentliche Gefahr liegen, der man entschieden entgegentreten muss.

 

Endlich was Kühles ...

 

Bei den Redebeiträgen musste man an ein mittlerweile geflügeltes Wort von Max Horkheimer in seinem Aufsatz von 1939 „Die Juden und Europa“ denken: "Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“ Der wichtige Aufsatz hat leider wieder an Aktualität gewonnen. Die Nazigegner*innen hefteten sich mit ihrem eigenen bunten Demonstrationszug an die Fersen der Rechtsextremisten. Sie setzten damit einen notwendigen und fröhlichen Kontrast zu dem unappetitlich Aufmarsch der oft uniformähnlich schwarz-kostümierten Braunen. - „Alzey gegen Rechts – Bunt statt braun!“

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