Grüner Aktionstag gegen Plastikmüll

Wörrstadt (15.09.2018) (CG/IH) - Seit Ende der 1960-er Jahre ist die weltweite Kunststoffproduktion auf das Zwanzigfache gestiegen. Kunststoffe können für zahlreiche Anwendungen durchaus Sinn machen und sogar in der Medizintechnik auf Grund der Vielseitigkeit und Langlebigkeit lebensrettend sein. Diese Langlebigkeit des Plastiks führt aber beim Einsatz als Verpackung zu großen Problemen. Vielfach wird Plastik nur sehr kurzzeitig verwendet. Eine Einwegflasche ist z.B. schnell ausgetrunken, die Flasche wird jedoch erst über hunderte von Jahren zersetzt. Mittlerweile ist nahezu an jedem Ort unseres Planeten Plastik nachweisbar, sogar im Eis der Antarktis und in den Quellbächen der Hochgebirge. Die Tiefen unserer Ozeane werden zum gigantischen Endlager für unseren Plastikmüll, denn 99 % der acht Millionen Tonnen, die jährlich im Meer landen, bilden dort allmählich ein Sediment aus Mikroplastik. Sind diese millimetergroßen Partikel jedoch erst mal im Meer, bekommt man sie nicht mehr heraus!

Bündnis 90/Die Grünen haben deshalb zum Aktionstag gegen Plastikmüll parallel zum Clean-up Day am Rhein aufgerufen.

 

Beim Infostand der Grünen auf dem Wörrstädter Bauernmarkt gab es Praktisches für den Alltag.

 

In Wörrstadt auf dem Bauernmarkt verteilten die Grünen des Ortsverbandes kostenlose Gemüsenetze: Ein Upcycling Produkt genäht aus Gardinenstoffen. Sie informierten die Besucher des Marktes über plastikfreie Alternativen im Alltag. „Wir trinken zu Hause fast ausschließlich Wasser aus der Leitung, auf diese Weise können wir auf Einweg- und Mehrwegplastikflaschen verzichten,“ so Christine Geiger, Sprecherin des Kreisverbandes Alzey-Worms. Typische Plastikartikel wie Strohhalme sollten durch nachwachsende Materialien oder aus Glas oder Metall ersetzt werden, regte auch eine Besucherin an.

Die Infos der Grünen wurden mit Interesse aufgenommen.

Fazit ist: Jede/r Einzelne hat die Möglichkeit und ist gefordert, wo immer es geht, Plastik zu vermeiden. Das gleiche gilt für die Politik: Das Verbot von Mikroplastik in Kosmetika und unnötigen Plastik-Verpackungen ist längst überfällig! Wir brauchen eine wirksame Abgabe auf Wegwerfprodukte. Nur durch die konsequente Stärkung von Mehrweg- und Recyclingsystemen kann die Müllflut eingedämmt werden! Viele Länder sind uns da schon weit voraus. Zum Beispiel sind Plastiktüten in Ruanda bereits seit 10 Jahren komplett verboten.

Es braucht klarere Regeln und eine bessere Gesetzgebung – es reicht nicht, das Problem nur bei Verbraucherinnen und Verbrauchern abzuladen. Sie können die Plastikflut nicht alleine stoppen.

So wollen wir die Umweltverschmutzung durch Plastik eindämmen und die Vermüllung der Meere stoppen:

- Wir wollen eine EU-weite Plastiksteuer auf Wegwerfprodukte einführen, damit sich deren Produktion nicht mehr lohnt. Es ergibt keinen Sinn, ein sehr langlebiges Material für die kurzfristige Verwendung zu nutzen.

- Wir wollen staatliche Subventionen für Plastik abschaffen: Erdöl zur Produktion von Kunststoffen wird bisher nicht besteuert – bei der Verwendung für Kraftstoffe schon. Das nutzt der Plastikindustrie, aber nicht der Umwelt.

- Wir wollen ein besseres Recyclingsystem: Materialien wieder zu verwenden muss Vorrang haben vor der Müllverbrennung zu Dumpingpreisen.

- Wir wollen kein Mikroplastik mehr in Peelings, Duschgels und Zahnpasta. Plastik hat in Kosmetikprodukten nichts verloren.

- Wir wollen die vergünstigte Mehrwertsteuer auf Wegwerfprodukte wie To-Go-Becher abschaffen.

(Text: Christine Geiger und Irina Hahn)

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>