Wildbienen im eigenen Garten

Grüne informierten in Saulheim über den Schutz unserer Bienen

Saulheim - 80 Prozent der einheimischen Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten, wie Bienen, angewiesen. Ohne sie würden wir keine alltäglichen Lebensmittel wie Äpfel oder Karotten bekommen. Doch Bienen sind im zunehmenden Maße gefährdet, - durch Biotopzerstörung, industrielle Landwirtschaft aber auch durch mehr Steingärten und weniger Grün im eigenen Garten. Am 24. August lud daher der Ortsverein VG Wörrstadt von Bündnis 90/Die Grünen unter dem Motto „Wildbienen im eignen Garten – Blütenrausch statt Kieswüsten!?“ auf das Bio-Weingut Porderhof nach Saulheim. Zahlreiche Besucher folgten der Einladung und informierten sich, was sie gegen das Bienensterben tun können.

Ein artenreicher Garten bietet Futterquellen für Bienen und viele andere Insekten        (Foto: Detlev Neumann)

Zu Beginn stellte Staatssekretär Dr. Thomas Griese aus dem Mainzer Umweltministerium die Aktionen des Landes vor. Über den Programmteil „Rheinland-Pfalz blüht“ der Aktion Grün fördert das Umweltministerium zum Beispiel die artenreiche Bepflanzung von öffentlichen Grünflächen. Erste Aussaattermine, wie in einem Weinberg bei Ingelheim oder im Mainzer Volkspark, haben in den letzten Wochen gemeinsam mit Verbandsvertretern und weiteren Partnern stattgefunden. Außerdem führt die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz seit 2013 das Projekt „Aktion Bien“ durch, um Schülerinnen und Schüler unter anderem für die Bedeutung von Bienen für unsere Nahrungsgrundlage zu sensibilisieren.

In dem Hauptvortrag von Jean- Sebastian Larro, BUND-Wildbienenbotschafter, ging es um konkrete Tipps für den eigenen Garten und was Wildbienen auszeichnen. Rund 560 Wildbienenarten gibt es in Deutschland, wovon mehr als die Hälfte bereits auf der Roten Liste steht. Sie unterscheiden sich zur bekannten Honigbiene vor allem darin, dass sie an sehr kleinräumige Lebensräume gebunden sind. Solitär (allein) lebende Wildbienen brauchen die richtigen Futterquellen in der Nähe (im Umkreis von 70 bis 500 Meter) von geeigneten Nistmöglichkeiten, Honigbienen hingegen fliegen bis zu 7 km weit. Auch sind etwa 30 % der Wildbienenarten auf wenige Pflanzenarten spezialisiert. Im Gegensatz zur Honigbiene ist ihre Auswahl daher geringer. Daher gab Jean-Sebastian Larro die Empfehlung, das Blütenangebot im eigenen Garten zu erhöhen. Je vielfältiger die Auswahl an einheimischen und nektarreichen Pflanzen, desto mehr Wildbienenarten finden hier die richtige Futterquelle. Mit der richtigen Pflanzenauswahl ist zum Beispiel auch auf dem Balkon genug Platz für bienenfreundliche Nahrung. Sonnenblumen, Glockenblumen oder Salbei gehen zum Beispiel immer. Zusätzliche Nistplätze durch Totholz, Steinmauern oder Sand- und Lehmflächen helfen ebenfalls vielen Wildbienenarten.

Thomas Rahner, Grüner Direktkandidat für die Bundestagswahl, rief am Ende alle Besucher dazu auf, mehr für Bienen zu tun. Immerhin leisten Bienen für den Menschen weltweit kostenlose wirtschaftliche Leistungen im Wert von rund 60 Milliarden Dollar. Dies sei eine enorme Leistung der zahlreichen Wildbienenarten und ein Grund unter vielen, warum Bienen geschützt werden müssen – auch zur Sicherung unserer Lebensgrundlage. Die Grünen werden sich daher weiterhin für weniger Pestizide in der Landwirtschaft, mehr Blühstreifen und weniger Umweltgifte einsetzen.

Eine leckere Bio-Weinprobe bildete den Abschluss der informativen Veranstaltung.

Zahlreiche interessierte Besucher nahmen pratkische Informationen darüber mit, wie sie im eigenen Garten Wildbienen und andere Insekten schützen können.   (Foto: Milan Sell)

 

Weitere Infos zum Thema auch auf der Webseite des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz:

https://umweltschutz-im-alltag.rlp.de/de/monatstipps/bienen-schuetzen-august-2017/

https://mueef.rlp.de/de/ueber-uns/pressemeldungen/detail/news/detail/News/hoefken-eder-blumenwiesen-in-mainz-sind-lebensraum-fuer-seltene-und-nuetzliche-arten

https://mueef.rlp.de/de/ueber-uns/pressemeldungen/detail/news/detail/News/entsteint-euch-fuer-mehr-vielfalt-im-garten

 

 



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