Straßenbeleuchtung wird auf LED-Technik umgestellt

Klimaschutz und Energiewende in der Praxis / Investitionen führen zu Einsparungen


Alzey 24.11. 2014 – (neu) Der Stadtrat hat beschlossen, dass die Straßenbeleuchtung in Alzey vollständig auf die energiesparende und langlebige LED-Technik umgestellt wird. Dafür wurden Kosten von 615.000 EUR und 867.000 EUR berechnet, die als Investitionen über einen Kredit zu finanzieren sind. Durch Förderprogramme ist ein sehr niedriger Zinssatz möglich. Vor Beginn der Umrüstung muss die passende Förderung beantragt worden sein.

Die Energieeinsparung liegt nach einer Studie der TU Darmstadt bei 50 – 65 %. Bei einem Stromverbrauch von rund 1,35 Mio. KWh im Jahr wären das in Alzey etwa 0,68 bis 0,88 Mio. KWh jährlich. Die Verminderung des Ausstoßes von Kohlendioxid CO2 wird auf 78% bzw. 82-104 Tonnen pro Jahr geschätzt.

Die Kostenersparnis wird auf 51% - 65% geschätzt. Die Amortisationszeit beträgt dann 4,2 bis 7,7 Jahre. Die Mittel für die Umstellung sollen in den Haushaltsplänen 2015 und 2016 bereitgestellt werden.

Die Beschlussvorlage lautet:

1. Die gesamte Straßenbeleuchtung in Alzey und den Stadtteilen soll auf die energie- und CO²-sparende LED-Technik umgestellt werden.

2. Die Kosten sollen hierfür in den Haushaltsplan 2015 und 2016 bereitgestellt werden.

3. Der Ausschuss für Bauen und Umwelt ist frühzeitig in die Planung mit einzubehiehen.“

Der Beschluss erfolgte einstimmig; bei der Haushaltsplanung für 2015/16 enthielten sich die Ratsmitglieder der SPD. Sie kritisierten, dass die Umstellung nicht früher in den Haushalt aufgenommen wurde. Die Umstellung auf LED-Leuchten in der Prioritätenliste der Verwaltung von 2012 war auf Antrag der SPD verschoben worden.

 

Hier der Redebeitrag der Grünen:

 

 

Stadtrat 24.11.14 TOP I/5 Umrüstung Straßenbeleuchtung auf LED

Die Maßnahme ist ein wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz in Alzey.

Zurzeit verbraucht die Straßenbeleuchtung rund 1,35 Mio. KWh Strom pro Jahr. Durch die Umrüstung auf LED-Beleuchtung können etwa 50 bis 65% eingespart werden. Dies belegt die TU Darmstadt in ihrer Studie „Kommunen in neuem Licht“. Dafür wurden Untersuchungen in mehreren deutschen Städten durchgeführt. Wir sparen also pro Jahr 700.000 bis 900.000 KWh ein.

Laut Beschlussvorlage beträgt die CO2-Einsparung 78 Prozent.

LEDs sind damit ein Paradebeispiel für die von Ernst Ulrich von Weizsäcker beschriebene Effizienzrevolution. Ähnliche technische Fortschritte würde man sich in vielen anderen Bereichen ebenfalls wünschen.

Der heutige Beschluss ist auch ein wichtiges Signal ins Alzeyer Umland. Denn immer wieder muss man in der Zeitung lesen, dass Ortsgemeinden, wie Nack oder Framersheim, nicht auf LED umsteigen, sondern auf veraltete Natrium-Dampf-Lampen. Auf Empfehlung eines Energieversorgers aus Worms, der hier wohl mehr seinen eigenen Stromabsatz im Blick hat.

Die Stadt muss für die Umrüstung einen Kredit aufnehmen. Eine bessere Mittelverwendung kann man sich aber gar nicht vorstellen. Denn im Gegensatz zu anderen Investitionen führt diese nicht zu Folgekosten, sondern dauerhaft zu einer deutlichen Senkung laufender Ausgaben. Sie schafft damit schon in kurzer Zeit mehr finanziellen Handlungsspielraum – auch für dringend nötige soziale Maßnahmen, die wir ja auch fordern.

Die Energiewende tut Alzey also auch finanziell gut: Zusätzliche Pachteinnahmen durch Windenergie und Fotovoltaik, Kostensenkungen durch mehr Energieeffizienz und Nutzung Erneuerbarer Energien.

Und bei der Energieeinsparung geht noch mehr. Schon im nächsten Jahr soll ja das Rathaus auf LED umgerüstet werden. Für das Museum laufen Gespräche.

Möglichst schnell sollten wir ein weiteres Objekt in den Blick nehmen: Die Tiefgarage Kronenplatz. Am besten noch für den Haushalt 2015, spätestens aber für 2016. Denn hier verbraten wir pro Jahr 26.000 Euro für Strom. Und dafür gibt es nicht nur fast kostenlose Kredite von der KfW, sondern auch Zuschüsse des Umweltministeriums. Für die Umrüstung von Innenbeleuchtungen auf LED kann man über die Kommunalrichtlinie bis zu 30 Prozent Zuschuss erhalten.

Insgesamt gibt die Stadt pro Jahr eine Mio. Euro für Energiekosten in ihren Gebäuden aus, einschließlich Wasser, Abwasser und Abfall. Hier schlummern weitere Einsparpotenziale, nicht nur bei der Tiefgarage. Deshalb muss dieser Ausgabeposten wieder stärker in den Fokus. Die detektivische Kleinarbeit an diesem Puzzle lohnt sich – ökologisch und ökonomisch. Das dafür nötige Knowhow ist bei den Mitarbeitern in den Bereichen Gebäudemanagement und Klimaschutz vorhanden. Das sollten wir nutzen.

 

(Jochen Hinkelmann)



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