Poserszene in Alzey unter Kontrolle bringen

Erhebliche Lärmbelästigungen und möglicherweise Gefährdungen durch Raser aus der Poserszene haben die Grünen zu einer Anfrage bei Bürgermeister Burkhard veranlasst. Anwohner hatten sich in der Vergangenheit bereits über die Belästigungen beschwert, die jetzt deutlich zugenommen haben.

 

Ruhig liegt sie da, die Dr.-Georg-Durst-Straße. An Wochenenden röhren hier bisweilen aufgemotzte Motoren.

Die Allgemeine Zeitung berichtete über die Ereignisse. Hier der volle Wortlaut der Anfrage der Grünen.

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

in der Dr.-Georg-Durst-Straße sollten umgehend Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Denn das Schulzentrum am Ende der Straße hat sich mittlerweile zum Treffpunkt der Auto-Poserszene entwickelt. Beste Zeiten für Verkehrskontrollen wären so ab 21 Uhr freitags und samstags, denn gerade an Wochenenden sind die Poser besonders stark präsent.

Das Phänomen der Poserszene in der Dr.-Georg-Durst-Straße ist nicht neu, sondern den Anwohnern bereits seit geraumer Zeit ein Ärgernis. Ihren bisherigen Höhepunkt gab es aber am Samstag, dem 22.07.2017.

Folgendes hat sich abgespielt:

Schon tagsüber, vor allem aber am späten Abend so gegen 22 Uhr, gab es starken Verkehr mit großem Lärm und massiver Überschreitung von Tempo 30 in der Dr.-Georg-Durst-Straße.

Überwiegend getunte, teils tiefer gelegte, teils mit Heckspoilern versehene Autos mit extrem dröhnendem Auspuff und / oder eingebauten Fehlzündungen rasten durch die Tempo-30-Straße.

Treffpunkt war das Schulzentrum in der Georg-Durst-Straße. Dort waren gegen 22 Uhr ca. 20 bis 25 dieser Autos geparkt, rund 30 bis 40 junge Leute auf der Straße im Gespräch.

Gegen 22.30 fuhren zwei Streifenwagen der Polizei dorthin. Offenbar hatten sich Anwohner beschwert.

Dort waren die Polizisten im Gespräch mit den jungen Leuten, überwiegend junge Männer, so Anfang 20, die zu beschwichtigen versuchten. Ein Nachweis von Ordnungswidrigkeiten war nicht möglich, denn die Autos waren geparkt. Bei einzelnen Teilnehmern wurden die Papiere überprüft.

Gegen 23 Uhr zog die Karawane, natürlich mit deutlich weniger Lärm, ab. Die Streifenwagen folgten. In der Nacht kamen weitere getunte Autos, die aber sofort wieder wegfuhren, weil die Polizei den Flashmob bereits aufgelöst hatte.

Die Verwaltung muss hier tätig werden. Passiert nichts, dann könnte sich das Problem verschärfen. In Mainz geht die Polizei, unterstützt durch eigene Tuning-Experten, bereits gegen die Szene vor. Es könnte sein, dass es sich bei dem Treffen am 22.07 bereits um eine erste Ausweichbewegung handelte. Denn Kennzeichen waren Alzey, Mainz, Bad Kreuznach und Worms.

Das Phänomen ist in anderen Städten, vor allem Großstädten, bereits hinlänglich bekannt. Es gab ja bereits Prozesse, wegen Autorennen mit tödlichem Ausgang.

Rennen wurden hier auch schon beobachtet. Ebenfalls in einer Nacht am Wochenende. Z.B. Motorrad gegen Pkw. Kurze Absprache am Finanzamt-Kreisel zwischen beiden Fahrern. Dann im Höllentempo und mit extremem Lärm die Nibelungenstraße runter.

Am Freitag, den 28. Juli war erneut viel Lärm. Bis nachts um ein Uhr waren die Poser in Konvois durch das Wohngebiet Frankenstraße, Jean-Braun-Straße, Dr.-Georg-Durst-Straße unterwegs.

Geschwindigkeitskontrollen zu den besagten Terminen könnten ein erstes Warnzeichen sein. Das sollte ja durch die kommunale Vereinbarung relativ unbürokratisch machbar sein. Ist das Problem so nicht in den Griff zu bekommen, dann sollte Kontakt zu den Experten der Polizei in Mainz aufgenommen werden, um dort evtl. auch technische Fahrzeugkontrollen durchzuführen.

Zudem sollten Polizei und Bevölkerung gefragt werden, ob es weitere Hotspots in Alzey oder den Vororten gibt.

Uns würde interessieren, ob der Verwaltung solche Treffen bekannt sind und falls ja, was bisher unternommen wurde.

Hält die Verwaltung neben Kontrollen wie oben genannt weitere Maßnahmen für durchführbar, um hier präventiv tätig zu werden und falls ja, welche?

Vielen Dank schon mal für Ihre Informationen.

Mit freundlichen Grüßen

Jochen Hinkelmann

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