Stromfresser Tiefgarage auf Diät setzen

Alzey (him) - 23.08. 2018 - Was lange währt wird endlich gut. Am 16. August wurde das Energiegutachten zur Tiefgarage Kronenplatz im Bauausschuss vorgelegt. Den entsprechenden Antrag hatten die Grünen bereits im Mai 2016 gestellt. Die hohen Stromkosten, die in den vergangenen Jahren immer zwischen 25.000 bis knapp 30.000 Euro pro Jahr lagen, ließen vermuten, dass hier große Einsparpotenziale schlummern.

Charme einer Tiefgarage (nicht nur) in der Provinz
(Foto: dn)

Diese Einschätzung hat sich bestätigt. Der Energiegberater der e-rp, Bernhard Kronfeld, geht in seinem Gutachten davon aus, dass der Stromverbrauch in der Tiefgarage insgesamt um rund 40 Prozent gesenkt werden kann.

Vorgesehen ist der Austausch der TL5 Leuchtstoffröhren mit elektronischen Vorschaltgeräten mit einem Verbrauch von 60 Watt, sowie einiger Glühbirnen, gegen moderne LED-Leuchten mit einer Gesamtleistungsaufnahme von 24 Watt. Das bedeutet bei der Beleuchtung eine Einsparung von rund 60 Prozent.

Noch größere Einsparungen bringt die Modernisierung der Abluftanlage aus dem Jahr 1981. Es sollen zwei frequenzumrichtergesteuerte Ventilatoren eingebaut werden. Zusätzlich ist die Erneuerung der Steuerung und der Regelungstechnik einschließlich der Messtechnik vorgesehen. Insgesamt soll der Stromverbrauch von knapp 120.000 Kilowattstunden auf rund 75.000 KWh pro Jahr sinken. Die Investitionen für beide Maßnahmen werden mit 65.000 bis 70.000 Euro geschätzt. Die jährliche Einsparung bei den Stromkosten soll bei rund 11.000 Euro liegen. Damit liegt die Amortisationszeit bei 6 bis 7 Jahren.

Diese Kosten könnten sich noch verringern. Detlev Neumann, Fraktionssprecher der Grünen, weist darauf hin, dass Bundeszuschüsse über die Kommunalrichtlinie fließen könnten. Alternativ zur Eigeninvestition der Stadt könnte auch ein Contracting-Modell in Frage kommen, für das allerdings keine Förderung möglich wäre.

Fraktionskollege Jochen Hinkelmann ergänzt: „Durch den Einsatz moderner Energietechnik hat die Stadt bereits erhebliche Kosteneinsparungen erzielt. Beispiele sind die Straßenbeleuchtung, Innenbeleuchtungen, die Solaranlage im Freibad. Energiesparen und Klimaschutz machen sich auch positiv im städtischen Haushalt bemerkbar. Nun warten wir auf das vorgesehene Energie-Audit für das Wartbergbad, für das 8.000 Euro im laufenden Wirtschaftsplan eingestellt sind“.

Das Energiegutachten wurde im Rahmen des laufenden Vertrags zwischen Stadt und e-rp zur Umsetzung des Energie- und Klimaschutzkonzepts erstellt. Der Bauausschuss hat bei einer Gegenstimme den Grundsatzbeschluss zur Umsetzung der Maßnahmen gefasst und zwei Firmen mit der detaillierten Fachplanung für Beleuchtung und Belüftung beauftragt. Ausschussmitglied Huth hatte kritisiert, dass der Auftrag für die Plaung der Beleuchtung nach Bielefeld und nicht an ein regionales Unternehmen ging.

Alle öffentlichen Sitzungsunterlagen können auf der Webseite der Stadt Alzey im Ratsinformationssystem eingesehen und heruntergeladen werden.

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