e-rp soll Pachtmodell für Solaranlagen prüfen

Alzey - (neu) Die GRÜNEN im Stadtrat haben für die Ratssitzung am 28.09 2015 einen Antrag gestellt, dass der Energieversorger e-rp prüfen soll, ob sie ihren Kunden ein attraktives Pachtmodell für Solarstromanlagen anbieten kann.

Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Hier der Text des Antrags und der Redebeitrag im Stadtrat:

 

Antrag vom 05.09. 2015:

Konzept der erp zur Verpachtung von Fotovoltaikanlagen

Der Stadtrat fordert den Vorstand der erp auf, zu prüfen, ob sie ihren Kunden ein attraktives Pachtmodell für Solarstromanlagen anbieten kann.

Begründung:

Im Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt spielt der Ausbau der Stromerzeugung mittels Fotovoltaik eine wichtige Rolle. 2010 waren in Alzey PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2,54 MW installiert. Selbst im Trendszenario geht man davon aus, dass pro Jahr 570 kW pro Jahr hinzu kommen, so dass in 2020 10 MW installiert sind. Im Aktivszenario soll die Gesamtleistung bis 2020 auf 16 MW, im Perspektivszenario sogar auf 25 MW steigen (s. EKK S. 46 u. 47).

Nachdem bundesweit die Inbetriebnahme von Solarstromanlagen nach der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes deutlich zurückgegangen ist, sind andere Wege gefragt. Hier bietet sich das Pachtmodell, PV-Anlage mit Speicher, zur kompletten oder teilweisen Deckung des eigenen Strombedarfs an.

Für die erp bietet sich die Möglichkeit, sich erneut als kompetenter Energiedienstleister zu profilieren und ihren Kunden ein attraktives Angebot zu machen.

Der Stadtwerke-Verbund Trianel bietet seinen Mitgliedern ein Modell unter dem Titel „EnergieDach" an. Eine weitere einfachere Möglichkeit besteht darin, sich am Modell des Anbieters greenergetic zu beteiligen.

Anlagen:

„Trianel", Energie-Dach-Angebot 3 Seiten
Artikel „Mieten statt kaufen" AZ v. 30.08.2014

Weitere Informationen unter www.trianel.com und www.greenergetic.de

 

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StR 28.09.15 Begründung Antrag „Solardach-Verpachtung

 

In der Vorankündigung der erp zur diesjährigen „Neuen Energien Messe Alzey“ war in der AZ Folgendes zu lesen:

„Einspeisen war gestern – selbst verbrauchen ist heute“ (Solarstrom-Speicher ein großes Thema auf der Energiemesse)

Was viele nicht wissen: Die Kosten für Solarstrom sind in den vergangenen Jahren massiv gesunken und liegen inzwischen deutlich unter den Kosten für Strom aus der Steckdose. Eine selbst erzeugte KhW Strom kosten zwischen 9 und 13 Cent. Deshalb macht es Sinn, den selbst erzeugten Strom selbst zu nutzen und damit den teuren Strombezug aus dem Netz (zu 20 bis 30 Cent) zu reduzieren.

Zitat Ende.

Diese Möglichkeit des Eigenstrom-Verbrauchs ist positiv für die Verbraucher und das Klima. Aber nicht unbedingt für den Energieversorger. Denn der ehemalige Stromkunde wird weitgehend autark.

Allerdings kann sich nicht jeder die Investition einer Solaranlage mit Speicher leisten. Und hier kann die erp ins Spiel kommen. Indem sie ihren Kunden ein Pachtmodell anbietet.

Dabei übernimmt die erp Finanzierung, Installation, Monitoring und Betriebsführung der PV-Anlage. Dafür zahlt der Kunde einen Pachtzins. Und damit weitet die erp ihr Contracting-Angebot, das ja bei Mini-BHKWs ja schon funktioniert, auf Solarstromanlagen aus.

Die erp macht damit einen weiteren Schritt vom Energieversorger hin zum Energiedienstleister.

Und sie bleibt trotz der fortschreitenden Dezentralisierung der Energieversorgung ein wichtiger Akteur und glaubwürdiger Ansprechpartner vor Ort. Mit diesem Modell stärkt sie die Kundenbindung. Denn meist sind Stromkunden auch Gaskunden.

Deshalb sollte die erp prüfen, ob sie ihren Kunden ein solches Angebot machen kann. Der Stadtwerke-Verbund Trianel bietet kommunalen Versorgern ein Modell an. Ein weiterer Anbieter ist greenergetic. Beide Konzepte werden in Fachzeitschriften für Erneuerbare Energien positiv beurteilt.

Nach der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes mit Kürzung der Einspeisevergütung ist der Ausbau bei der Fotovoltaik bundesweit deutlich zurückgegangen.

Im Klimaschutzkonzept der Stadt spielt der Ausbau aber eine wichtige Rolle. Deshalb sind neue Ideen gefragt. Die ambitionierten Planzahlen zu den drei Szenarien stehen ja im Antrag. Wir wollen, dass das Klimaschutzkonzept ein Erfolg wird.

Noch ein Wort zur Umsetzung des Konzepts:

Ab dem nächsten Jahr übernimmt ja die erp diese Aufgabe im Auftrag der Stadt. Im letzten ZDF-Ausschuss stand ja der Vertrag zwischen Stadt und erp auf der Tagesordnung. Wir hatten ja hierzu ein paar Änderungsanträge vorgelegt. Vor allem was die Rechte des Stadtrats und des neuen Arbeitskreises angeht. Es muss gewährleistet sein, dass Anträge der Ratsmitglieder weiterhin möglich sind. Wir wollen nicht dass der Klimaschutzbeauftragte zum völlig losgelösten Solotänzer wird.

Insofern ist dieser Antrag auch eine Nagelprobe in dieser Hinsicht.

Wir halten das Pachtmodell für eine gute Idee und hoffen, dass man das bei der erp genauso sieht.



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