Alzey (neu) – 11.07. 2016 – Das Jugend- und Kulturzentrum soll eine großzügige Spende in Höhe von 200.000 EUR erhalten, um das räumliche und pädagogische Angebot erweitern zu können. Spender ist die Hugo-Meyer-Nachfahren-Stiftung (Importhaus Wilms, Alzey). Nach den Vorstellungen der JuKu-Leitung und der Verwaltung soll mit den 200.000 EUR aus der Spende und weiteren 200.000 EUR der Stadt Alzey das Dachgeschoss des JuKu ausgebaut werden. Wegen der sehr hohen geschätzten Kosten für eine geringe Nutzfläche haben die Grünen Immobilienpreise in Alzey recherchiert und herausgefunden, dass man für 300.000 bis 400.000 EUR in Alzey ein neues Einfamilienhaus bekommen kann. Daher hatte die GRÜNEN-Fraktion vorgeschlagen, einen Anbau am JuKu zu errichten.
Hier der Redebeitrag im Stadtrat:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Stadtratsfraktion Alzey
Ratssitzung am 11.07. 2016
TOP: 1 (öff.): Jugend- und Kulturzentrum JuKu - Erweiterung
Wir freuen uns, dass eine großzügige Spende ermöglicht, das JuKu räumlich zu erweitern und das Angebot nach dem Konzept des JuKu-Teams auf solider Basis zu erweitern und weiter zu entwickeln.
Der Stadtrat ist dabei gefordert, das Projekt solidarisch zu begleiten, die Konzepte aus dem JuKu und der Verwaltung abzuwägen und ggf. weitere Vorschläge zu unterbreiten. Es ist auch sicherzustellen, dass die verfügbaren Mittel optimal eingesetzt werden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Gremien auch die vollständige Projektbeschreibung kennen. Den bisherigen Beschlussvorlagen ist nur ein Auszug von 5 Seiten beigefügt. Die vollständige Projektbeschreibung muss daher den Mitgliedern des Stadtrates und des Ausschusses für Bauen und Umwelt kurzfristig zugeleitet werden. Eine 18-seitige Fassung habe ich auf Anfrage erhalten.
Dem Vorschlag, dazu das Dachgeschoss für ca. 400.000 EUR auszubauen, können wir nach wie vor nicht folgen. Hier nochmal unsere Position dazu.
Der Ausbau des Dachbodens wäre wegen des Zuschnittes der Räume – Dachschrägen, geringe Nutzfläche von ca. 60 m² wie im Stadtrat mitgeteilt– nachteilig und wegen der geschätzten hohen Kosten von 400.000 EUR überaus unangemessen. Für ca. 60 m² Nutzfläche wären das fast 6700 EUR/m². Das wäre wirtschaftlich in keiner Weise vertretbar.
Auf einen aufwendigen Ausbau des Dachgeschosses sollte man verzichten. Mit einem Anbau von beispielsweise ca. 10 x 7 Metern (Länge x Breite) könnte man mit wesentlich geringeren Kosten einen deutlich größeren Nutzen für das JuKu erzielen. Die in der Konzeption angesprochenen Erweiterungen des Angebotes könnten mit einem Anbau mit der Nutzfläche eines Einfamilienhauses sehr viel besser und großzügiger verwirklicht werden.
Auch die Stiftung, die den Ausbau des JuKu durch eine Spende von 200.000 EUR fördern möchte, dürfte durch diesen erweiterten Vorschlag für eine konzeptionell und wirtschaftlich optimale Lösung zu überzeugen sein.
Wir hatten aktuelle Kaufpreise für neu errichtete Einfamilienhäuser in Alzey recherchiert und die Beispiele in der Ratssitzung im Mai genannt. Die Preisspanne reicht von knapp 270.000 EUR bis 410.000 EUR (Details s.u.)
Die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche betragen danach zwischen 1605 EUR/m² und 2122 EUR/m².
Wir haben bei der Unteren Denkmalschutzbehörde wegen eines Anbaus, alternativ eines separaten Gebäudes in der genannten Größenordnung angefragt.
Die Antwort kurz gefasst: Außer auf der Ost- bzw. Nordseite wäre sowohl ein Anbau (ein- oder zweigeschossig) möglich als auch ein separates Gebäude. Eine gute Gesamtgestaltung und Proportionierung wäre entscheidend.
Ein Anbau wäre vermutlich nur an der Südostseite machbar.
Jeder Ausbau steht selbstverständlich unter dem Vorbehalt, dass dieser über den Haushalt finanzierbar ist.
Durch das Einbeziehen des JuKu in ein neues Projekt „Soziale Stadt“ könnten nach Darstellung im Stadtrat vom Juni wohl auch Zuschüsse für eine bauliche Erweiterung und evtl. Sanierung des Gebäudes ermöglicht werden.
Nach der Diskussion im Stadtrat über unsere Vorschläge wurde der TOP in den Bauausschuss verwiesen.
Im Vorfeld eines Ortstermins des Bauausschusses im JuKu habe ich im Gespräch mit dem JuKu-Team und der Verwaltung deutlich gemacht, dass die Spende selbstverständlich hoch willkommen ist. Und dass der vorgeschlagene Ausbau des Dachgeschosses für etwa 400.000 EUR allerdings wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Ich habe das vorhin nochmal dargestellt. Als Kompromiss auch der Diskussion im Ausschuss wurde die heutige Beschlussvorlage formuliert. Damit sind wir grundsätzlich einverstanden. Wir möchten allerdings noch eine Ergänzung festschreiben, über die im Ausschuss gesprochen wurde. Es soll ja eine Vorplanung für das Dachgeschoss in Auftrag gegeben werden.
Wir weisen zum einen darauf hin, dass in der Prioritätenliste der Stadt für Investitionen beim JuKu als Maßnahmen zur Wärmedämmung die Dämmung auf/unter der obersten Decke vorgesehen ist, keine Dachsparrendämmung. Die Liste gilt.
Zum anderen folgender Hinweis: Nach der Gemeindehaushaltsverordnung ist bei erheblichen Investitionen unter mehreren Möglichkeiten die für die Gemeinde wirtschaftlichste Lösung zu ermitteln (§ 10 Abs. 1 GemHVO).
Die genannte Vorplanung muss also ergebnisoffen sein. Sie darf nicht von vorneherein das Ziel haben, das Dachgeschoss nun doch für 400.000 EUR komplett auszubauen. Die JuKu-Leitung hatte im Ausschuss zu verstehen gegeben, dass man am eigenen Raumkonzept festhalte.
Der Auftrag für eine Vorplanung ist selbstverständlich mit allen Inhalten im Bauausschuss zu beraten und zu beschließen.
Wir stellen daher einen weitergehenden Antrag. Die Beschlussvorlage soll ergänzt werden um die Passagen:
- Der Auftrag für eine Vorplanung wird im Auschuss für Bauen und Umwelt beraten und beschlossen.
- Im Rahmen der Vorplanung sind auch räumliche und wirtschaftliche Alternativen, wie z.B. ein Anbau, vorzulegen.
- Die vollständige Projektbeschreibung des JuKu-Teams wird den Mitgliedern des Stadtrates und des Ausschusses für Bauen und Umwelt kurzfristig zugeleitet.
(Detlev Neumann)
------------- Ende Redebeitrag --------------
Kaufpreise in Alzey für neue Einfamilienhäuser
Folgende Immobilienangebote vom Mai in Alzey zeigen tatsächliche Preise für neu erbaute Wohnhäuser – Doppelhaushälften (DHH) bzw. freistehende Einfamilienhäuser (EFH).
Wir haben bei den Berechnungen die in den jeweiligen Baugebieten ermittelten zonalen Bodenrichtwerte angesetzt (http://geoportal.rlp.de). Für eine überschlägige Berechnung reichen diese Angaben aus.
Beispiele für Immobilienangebote
1) Volksbank Alzey-Worms
Margit-Manz-Straße
freistehendes EFH
186 m² Wohnfläche
460 m² Grundstück
410.000 EUR Kaufpreis
Bodenrichtwert 180 EUR/m²
Baukosten Wohnhaus:
Kaufpreis – Grundstückspreis
Grundstückspreis: 460 x 180 EUR = 82.800 EUR
410000 EUR – 82.800 EUR = 327.200 EUR
Kosten pro m² Wohnfläche: 1759 EUR
DHH
140 m² Wohnfläche
260 m² Grundstück
309.900 EUR Kaufpreis
Bodenrichtwert 180 EUR/m²
Baukosten Wohnhaus:
Kaufpreis – Grundstückspreis
Grundstückspreis: 260 x 180 EUR = 46.800 EUR
309.900 EUR – 46.800 EUR = 263.100 EUR
Kosten pro m² Wohnfläche: 1686 EUR
2)
www.immobilienscout24.de/expose/85280103
Carl-Ludwig-Seeger-Straße
DHH
149 m² Wohnfläche
243 m² Grundstück
355.000 EUR Kaufpreis
Bodenrichtwert 160 EUR/m²
Kaufpreis – Grundstückspreis
Grundstückspreis: 243 x 160 EUR = 38.880 EUR
355.000 EUR – 38.880 EUR = 316.120 EUR
Kosten pro m² Wohnfläche: 2122 EUR
3)
www.immonet.de/angebot/25086469
Am Herdry, Seitenstraße südlich der Rotentaler Straße (An der Hansenmühle)
DHH
140 m² Wohnfläche
258 m² Grundstück
268.500 EUR Kaufpreis
Bodenrichtwert 170 EUR/m²
Kaufpreis – Grundstückspreis
Grundstückspreis: 258 x 170 EUR = 43.860 EUR
268.500 EUR – 43.860 EUR = 224.640 EUR
Kosten pro m² Wohnfläche: 1605 EUR
Preise pro Quadratmeter
Die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche betragen danach zwischen 1605 EUR/m² und 2122 EUR/m².
Für den Ausbau des Dachgeschosses im JuKu wären laut Verwaltung rund 400.000 EUR erforderlich, für ca. 60 m² Nutzfläche wären das fast 6700 EUR/m².
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